Den Gesprächsfaden aufnehmen

Wie kann und soll man eine Trennung ansprechen

Das Gefühl, den Bestand an Gemeinsamkeiten aufgebraucht zu haben, steht für viele Betroffene schon lange Zeit im Raum, noch bevor sie es dem/der Andern gegenüber zum Thema machen. Denn nur selten vollzieht sich eine Trennung im Innern der Betroffenen wie ein spektakulärer Paukenschlag, sondern viel eher als ein schleichender Prozess, an dessen Ende die Einsicht steht, ohne einander wohl besser klar zu kommen. Doch wie kann eine Trennung oder Scheidung in Worte gefasst werden, besonders wenn der Partner (überwiegend handelt es sich dabei tatsächlich um männliche Betroffene) davon noch gar nichts weiß oder ahnt?

Einen Trennungswunsch auszusprechen braucht zuvor noch einige Klarheit darüber, mit welchen denkbaren Konsequenzen ein solcher Schritt u.U. verbunden ist und welche Reaktionen er evt. auslöst. Dies speziell wenn Kinder von einer Trennung ihrer Eltern mitbetroffen sind. Kinder sofort in das anstehende Gespräch mit einbinden zu wollen erscheint nicht ratsam, da die Trennung primär von den Eltern ausgeht und von ihnen auch organisiert werden muss.

Sich aber vorzustellen, was man sich von einer Trennung genau verspricht, erscheint wichtiger als aufzulisten, was man alles nicht mehr möchte. Das was wir nicht wollen, können wir auch nicht gestalten. Nur unseren Vorstellungen, von einer anderen Zukunft, mögen sie auch noch so vage sein, können wir zunehmend klare Konturen geben.

Je mehr klare Vorstellungen auftauchen, umso eher findet man darüber auch einen Gesprächsfaden. Ist dieser erst einmal aufgenommen, darf er auf keinen Fall mehr abreißen, so schwer dies im Alltag auch sein mag.

Ihr Team von go2mediation